Wir begleiten betroffene Personen und Unterstützer*innen sowie Gruppen und Umfelder, in denen Gewaltvorfälle passiert sind. Wenn ihr als Gruppe solche Prozesse durchführt oder moderiert und euch eine Intervision wünscht, schaut bei „Beratung“ vorbei.
Begleitung von Unterstützungsgruppen und stärkenden Gruppen
Wir begleiten betroffene Personen von sexualisierter/zwischenmenschlicher Gewalt und ihrer Unterstützer*innen, die in linken Zusammenhängen sind, im Aufbau einer Unterstützungs- bzw. stärkenden Gruppe.
Oftmals sind betroffene Personen und Unterstützer*innen neben der Gewalterfahrung mit Gewaltdynamiken des Umfeldes (Victim Blaming, Täter*innenschutz, Spaltungsvorwürfen etc.) konfrontiert. Außerdem unterstützen häufig diejenigen Personen, die selbst gewaltbetroffen sind/ waren. In der Begleitung stehen wir beratend und moderierend zur Seite. Wir arbeiten vertraulich und ohne zeitlichen Automatismus und ohne, dass ein Prozess in Gang gesetzt werden muss. So können sich auch betroffene Personen, die noch nicht wissen, wie sie mit ihren Erfahrungen umgehen wollen, sicherer fühlen, uns zu kontaktieren. Im Fokus der Begleitung steht die Sicherheit der betroffenen Person_en, ihre Bedürfnisse und ihre Heilung.
Was passiert, wenn ich mich als betroffene Person oder als Unterstützer*in an euch wende?
Zunächst können wir ein Gespräch anbieten, in dem wir zusammen die Situation einschätzen. Wir erwarten nicht, dass betroffene Person_en von ihren Gewalterfahrungen erzählen. Unser Vorgehen ist, eine stabile stärkende Unterstützer*innengruppe um die betroffene_n Person_en herum zu bilden, die alltägliche und soziale Mit-Verantwortung übernimmt. Dabei stehen die (Grund-)Bedürfnisse der betroffenen Person_en an erster Stelle. Einigt sich die Gruppe auf eine längere Begleitung, können wir gemeinsam Schritte erarbeiten, wie z.B. Forderungen an gewaltausübende Personen formulieren, Konfrontationsgespräche vorbereiten, Teile des Umfeldes einbinden oder viele weitere Strategien, die abhängig von der Situation sind.
Was können wir (nicht) leisten?
Als selbstorganisiertes emanzipatorisches Kollektiv wollen wir Menschen bei der Auseinandersetzung mit erlebter Gewalt und Gewaltdynamiken innerhalb von Beziehungen und sozialen Umfeldern begleiten. Was wir in dem Zusammenhang tun, kann keine professionelle psychologische Beratung oder (Trauma-)Therapie ersetzen. Wir wollen jenseits von staatlichen und institutionalisierten Umgangsweisen emanzipatorische soziale Umgänge aufzeigen, die die Selbstbestimmung betroffener Personen wiederherstellen und stärken. Schließlich ist unser Ziel ein Beitrag zu einer politischen kollektiven Auseinandersetzung mit und Sensibilisierung für sexualisierte und zwischenmenschliche Gewalt.
Prozessbegleitungen mit Gruppen
Wir begleiten Gruppen (Kollektive, Wohnprojekte, Studierendenstrukturen, Politgruppen…), in denen Gewalt ausgeübt wurde und in denen es dadurch zu Überforderung, Ohnmacht, Konflikten und weiteren Verletzungen kommt. Als Umfelder tragen wir einen entscheidenden Beitrag, ob die Gewalt beendet werden kann, betroffene Personen Sicherheit, Anerkennung und Unterstützung erfahren und dadurch Gewaltfolgen abgemildert oder verschlimmert werden. Außerdem sind von Gewalt nicht nur die direkt betroffenen Personen, sondern das gesamte Umfeld betroffen – und es braucht Räume, um über diese unterschiedlichen Positionen sprechen zu können.
Wir begleiten auch Gruppen, die in der Vergangenheit selbstorganisierte Wege mit Gewalt gesucht und gefunden haben und diese Prozesse reflektierend aufarbeiten möchten.
Wir verstehen uns als Teil linker und progressiver Bewegungen und wollen sie darin mit dieser Arbeit unterstützen und resilienter machen. Unsere Kapazitäten sind als kleine Gruppe begrenzt, deshalb kann es sein, dass wir Begleitungs-Anfragen leider nicht annehmen können.